- Einführung
- Ist es möglich, mit Magnesium zu überdosieren?
- Warum ist Magnesium toxisch?
- Was ist das toxische Niveau von Magnesium?
- Symptome einer Überdosierung mit Magnesium
- Risikofaktoren für eine Überdosierung mit Magnesium
- Überdosierung mit Magnesium bei Kindern und Säuglingen
- Behandlung einer Magnesiumintoxikation
- Wie kann man eine Überdosierung mit Magnesium verhindern?
- Häufig gestellte Fragen
Einführung
Magnesium ist eines der wichtigsten Mineralien im menschlichen Körper, das an über 300 enzymatischen Prozessen beteiligt ist – von der Muskelfunktion und der Nervenleitung bis hin zum Energiestoffwechsel. Obwohl ein Magnesiummangel häufig vorkommt, insbesondere bei Stress, intensivem Sport oder ungesunder Ernährung, sollte die Möglichkeit einer übermäßigen Aufnahme nicht unterschätzt werden. Die Ursache für die immer häufiger auftretende Überdosierung liegt im gesteigerten Bestreben der Menschen, ausreichend von diesem Mineral zu sich zu nehmen, aufgrund der starken Werbung über seine Vorteile und Bedeutung. Obwohl selten, kann eine Überdosierung mit Magnesium gefährlich sein, insbesondere bei bestimmten gesundheitlichen Zuständen.
Ist es möglich, mit Magnesium zu überdosieren?
Ja – eine Überdosierung mit Magnesium ist möglich, insbesondere wenn es in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten eingenommen wird und nicht durch Nahrung. Bei gesunden Menschen mit gut funktionierenden Nieren wird überschüssiges Magnesium normalerweise über den Urin ausgeschieden. Bei der Einnahme größerer Mengen auf einmal reagiert auch das Verdauungssystem und scheidet es aus, indem es den Darminhalt beschleunigt. Aber bei der Einnahme hoher Dosen (insbesondere über 350 mg elementarem Magnesium täglich aus Nahrungsergänzungsmitteln) oder bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt das Risiko einer Anreicherung im Körper und der damit verbundenen Nebenwirkungen erheblich.
Warum ist Magnesium toxisch?
Magnesium wird toxisch bei übermäßigen Mengen im Blut (Hypermagnesiämie), da es direkt die elektrische Aktivität der Zellen beeinflusst, insbesondere im Herz- und Nervengewebe. Der Überschuss unterdrückt das zentrale Nervensystem, reduziert den Muskeltonus, verlangsamt die Herzleitung und verschlechtert die Reflexe. In schweren Fällen kann es zu Herzrhythmusstörungen, Atemnot und sogar zum Stillstand der Herzfunktion führen. Dies ist besonders gefährlich bei Menschen mit Niereninsuffizienz, bei denen die Ausscheidung von Magnesium erschwert ist.
Was ist das toxische Niveau von Magnesium?
Die normalen Werte für Magnesium im Serum liegen zwischen 0,75 und 0,95 mmol/L (1,8 – 2,3 mg/dL). Symptome einer Toxizität können bei Werten über 1,5 mmol/L (3,6 mg/dL) auftreten, und ernsthafte sowie lebensbedrohliche Auswirkungen bei Konzentrationen über 2,5 mmol/L (6,0 mg/dL). Tödliche Fälle treten normalerweise bei Werten über 3,5–5,0 mmol/L auf, insbesondere wenn die Intoxikation nicht rechtzeitig kontrolliert wird.
Symptome einer Überdosierung mit Magnesium
Eine Überdosierung mit Magnesium manifestiert sich schrittweise, abhängig von der Menge im Blut und der individuellen Verträglichkeit. Die meisten Symptome resultieren aus der Unterdrückung der Nerven- und Muskelreizbarkeit, da Magnesium als natürlicher Kalziumantagonist wirkt und die Zellaktivität verlangsamt.
- Übelkeit und Erbrechen – dies sind frühe Symptome einer leichten Überdosierung. Das hohe Magnesiumlevel reizt das Erbrechenszentrum im Hirnstamm.
- Muskelschwäche – Magnesium hemmt die Freisetzung von Acetylcholin in den neuromuskulären Synapsen, was die Muskelkontraktion erschwert.
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie) – die Blutgefäße erweitern sich unter dem Einfluss von Magnesium, was zu Schwäche, Schwindel und sogar zu Ohnmacht führen kann.
- Verlangsamte Reflexe – ein klassisches neurologisches Zeichen bei höheren Serum-Magnesiumwerten.
- Verlangsamter Puls (Bradykardie) – ein Ergebnis der unterdrückten Impulsübertragung im Herzleitungssystem.
- Erschwerte Atmung – bei schweren Niveaus wird das Atemzentrum im Gehirn unterdrückt, was zu einer Atemnot führen kann.
- Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand – die schwerwiegendsten und lebensbedrohlichsten Erscheinungen, wenn Magnesium toxische Werte über 2,5–3,5 mmol/L erreicht.
Risikofaktoren für eine Überdosierung mit Magnesium
Normalerweise scheidet der Körper überschüssiges Magnesium über die Nieren aus, daher tritt eine ernsthafte Toxizität normalerweise nur bei bestimmten Zuständen oder Fehlern in der Dosierung auf.
- Niereninsuffizienz – der wichtigste Risikofaktor. Wenn die Nieren nicht effektiv filtern, reichert sich Magnesium schnell an, selbst bei moderater Einnahme.
- Einnahme hoher Dosen von Magnesiumpräparaten oder Medikamenten – insbesondere bei Selbstmedikation mit Magnesiumsulfat, Milch von Magnesium oder Magnesiumlaxantien.
- Kombinierte Einnahme mit Medikamenten, die Magnesium zurückhalten – wie bestimmte Diuretika, NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) oder Protonenpumpenhemmer.
- Fortgeschrittenes Alter – die Nierenfunktion nimmt mit dem Alter ab, was das Risiko einer Anreicherung erhöht.
- Erkrankungen der Schilddrüse oder Nebennierenrinde – diese können den Elektrolythaushalt und die Magnesiumausscheidung beeinflussen.
- Intravenöse Verabreichung von Magnesium – üblich im Krankenhaus, aber bei falscher Infusionsgeschwindigkeit kann es zu akuter Toxizität führen.
Unabhängig von der Existenz von Risikofaktoren ist es gut, vorsichtig zu sein bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die hohe Dosen essentieller Substanzen und Elemente enthalten, wie in diesem Fall Magnesium, aufgrund des Risikos von Intoxikationen und Überdosierungen.
Überdosierung mit Magnesium bei Kindern und Säuglingen
Bei Kindern, insbesondere bei Neugeborenen und Säuglingen, tritt eine Magnesiumtoxizität schneller auf und kann gefährlicher sein aufgrund der unreifen Nierenfunktion und der geringeren Körpermasse. Selbst relativ kleine Dosen, die über Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente (z. B. Magnesiumsulfat) oder übermäßige Verwendung von Magnesiumlösungen gegen Verstopfung eingenommen werden, können zu Hypermagnesiämie führen.
Die Symptome bei Kindern umfassen:
- Schlaffheit und schwacher Schrei;
- Verlangsamte oder fehlende Reflexe;
- Muskuläre Hypotonie („Floppy-Baby-Syndrom“);
- Schläfrigkeit, Lethargie oder apnoische Episoden;
- Verlangsamter Puls und erschwerte Atmung in schwereren Fällen.
Besonders gefährdet sind Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft hohe Dosen von Magnesiumsulfat erhalten haben (z. B. bei Präeklampsie). In solchen Fällen werden eine vorübergehende Depression des zentralen Nervensystems und eine Atemnot bereits bei der Geburt beobachtet.
Behandlung einer Magnesiumintoxikation
Bei Verdacht auf eine Magnesiumtoxizität hängt die Behandlung von der Schwere der Symptome und dem Magnesiumspiegel im Blut ab.
- Absetzen der Quelle - Sofortiges Beenden der oralen oder intravenösen Einnahme von Magnesium.
- Intravenöse Verabreichung von Kalziumglukonat oder Kalziumchlorid - Kalzium wirkt physiologisch den Effekten von Magnesium auf Muskeln und Herz entgegen, indem es das Herzleitungssystem stabilisiert und die Reflexe wiederherstellt. Es wird langsam intravenös in einer Krankenhausumgebung verabreicht.
- Hydration und forcierte Diurese - In Fällen von leichter bis mäßiger Intoxikation fördert die intravenöse Verabreichung von Kochsalzlösung mit Diuretika (z. B. Furosemid) die renale Ausscheidung von Magnesium.
- Hämodialyse - In schweren Fällen, insbesondere wenn die Nierenfunktion beeinträchtigt ist, ist die Hämodialyse die effektivste Methode, um die Magnesiumspiegel schnell zu senken.
- Überwachung - Herzrhythmus, Blutdruck, Atemfrequenz und Serumspiegel von Magnesium, Kalzium und Kalium werden überwacht.
In der Praxis ist es selten notwendig, alle Maßnahmen zu ergreifen, da das Absetzen der Quelle und eine forcierte Hydration oft völlig ausreichend sind, insbesondere bei leichteren Fällen.
Wie kann man eine Überdosierung mit Magnesium verhindern?
Der sicherste Weg, eine Überdosierung zu vermeiden, besteht darin, die empfohlenen Tagesdosen (RDA) je nach Alter und Zustand einzuhalten und nicht mehrere Magnesiumquellen gleichzeitig zu kombinieren (z. B. Nahrungsergänzungsmittel und Abführmittel). Wählen Sie Formen mit höherer Bioverfügbarkeit und geringerem Risiko für Magenreizungen (wie Magnesiumglycinat oder -citrat) und vermeiden Sie eigenmächtige Dosissteigerungen bei chronischen Erkrankungen. Wenn Sie Nierenerkrankungen haben oder Medikamente einnehmen, die den Magnesiumhaushalt beeinflussen, konsultieren Sie vor der Einnahme einen Arzt. Besondere Vorsicht ist bei Kindern, schwangeren Frauen und älteren Menschen geboten.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel Magnesium ist zu viel?
Die toxische Schwelle für Magnesium aus Nahrungsergänzungsmitteln liegt bei etwa 350 mg/Tag bei gesunden Erwachsenen, aber bei Anreicherung aus verschiedenen Quellen oder bei Niereninsuffizienz können sogar niedrigere Dosen gefährlich sein.
Wie schnell treten die Symptome einer Überdosierung auf?
Normalerweise innerhalb weniger Stunden bei einer hohen Einzeldosis oder Tagen bei chronischer Anreicherung, wobei die ersten Anzeichen oft Magenbeschwerden und Schwäche sind.
Kann die Nahrung zu einer Überdosierung mit Magnesium führen?
Nein. Magnesium aus Lebensmitteln führt bei normaler Nierenfunktion nicht zu Toxizität, da der Überschuss leicht mit dem Urin ausgeschieden wird.
Quellen:
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